Absurder Titel in Zeiten der Klimakrise? Stimmt!
Tatsächlich herrscht immer noch "Dienst nach Vorschrift" - business as usual, mit dem der Karren sicher an die Wand fährt...
- Autobahnen werden weiter ausgebaut
- Fluglinien werden weiter gefördert werden (durch steuerfreies Kerosin) und
- Bahnstrecken werden eingestellt oder reduziert (was Umstieg auf Auto erzwingt)
Unrentable Bahnstrecken
Die Begründung für die Einstellung ist die Unrentabilität bei gewissen Bahnstrecken.
Aber jetzt mal ehrlich, wenn
- Bahnfahren teurer ist - wegen der hohen Steuerbelastung
- Bahnfahren längere Wege bedeutet - wegen bereits reduzierter Frequenzen, oder alter Infrastruktur oder schlechtem Netzplan
dann ist es doch LOGISCH, dass die Leute auf Autos ausweichen!
Bahn-Infrastruktur darf nicht von einem Steuerberater oder BWL-Absolventen (wenn überhaupt) im Excel optimiert werden.
Es muss daran gearbeitet werden, dass Bahnfahren angenehmer, billiger und leichter wird.
Das erfordert erstmal Investitionen vom Staat, und das ist allemal besser, als irgendwelche neuen, [vierspurigen Stadtautobahnen]().
Welche Bahnlinien sind bedroht
In der Folge eine Liste von Aktionen und (teilweise mickriger oder einseitiger) Berichterstattung der Journalisten dazu, die ja leider oft mehr die Textkonserven-Tagelöhner der Medienwelt sind.
Donauuferbahn (in der Wachau)
Die Donauuferbahn ist eine Eisenbahnstrecke in Österreich und verläuft von Sankt Valentin) nach Krems, großteils entlang der Donau.
Der Streckenabschnitt zwischen Krems und Emmersdorf an der Donau führt durch die Wachau, weshalb die Donauuferbahn in diesem Bereich auch Wachaubahn beziehungsweise Wachauer Bahn genannt wird und als Kulturdenkmal zur Welterberegion Wachau gehört.

Trennung durch Gleisentfernungen, aber Jubel über Investitionen
Wie in dem Bild oben und unten erkennbar wurde die gesamte "Donauuferbahn" durchtrennt. Ein Teil der Strecke wurde aufgelassen.

Sehr wohl werden aber 70 Millionen in die Modernisierung von Oberleitungen im Bezirk Perg investiert.
Gleichzeitig wird die Strecke aber noch weiter verkürzt - Sarmingstein wird aufgelassen (rote Linie ganz rechts), was wohl zu weiteren Gleisauflösungen führen dürfte.
In der dürftigen Berichterstattung von Lokalzeitungen werden die genauen Zahlen aber nicht dargestellt.
Kosten
Die Abtragung hatte auch technische Gründe, die Gleise waren alt.
Die Erneuerung inklusive kompletter Elektrifizierung wird mit 30-40 Millionen EUR beziffert.
Zum Vergleich dazu soll die "Waldviertel-Autobahn" zwischen 3-5 Milliarden EUR kostet. Das ist 100x mehr!
Mehr dazu in gesamten Video der "Donauuferbahn,Jetzt"-Initiative (Facebook, Web)
Was kann ich tun? Like oder Petition?
Ich weiß jetzt nicht genau, was ich tun soll, denn der Call to action
Du kannst mit einem Facebook Like oder Instgram Abo die Donauuferbahnrettung unterstützen!
ist meiner Meinung nach sehr sinnlos.
Es wird sich kein Politiker oder ASFINAG Lobbyist von ein paar Likes überzeugen lassen.
Gibt es da nicht wenigstens eine Petition?
Neue Hoffnung
Es wurde aber am 6.9. von einer neuen Hoffnung durch den bisher mir nicht bekannten Logistiker Grampetcargo für das aufgelassene Streckenstück auch am Lokalsender P3Tv berichtet. Nachdem die ihre Videos, wie der ORF, leider auch "archivieren", also löschen, ist das hier unten gleich im Beitrag gesichert.

Die Grampetcargo ist übrigens teils der Grampet Group, der größten Gruppe von Bahnen in Privatbesitz in Südosteuropa.
Weiter Quellen
Regionalbahn im Weinviertler Speckgürtel
Am 14.12.19 fuhr die Regionalbahn Schweinbarther Kreuz aufs Abstellgleis. Die Fahrt im Weinviertler Speckgürtel lohne nicht. Die Bürger kämpfen um ihre Bahn. Mehr dazu im Standard.

"Wenn der Zug weg ist, fahre ich mit dem Auto", sagt Herr Richard trotzig. So schnell und zuverlässig wie der Zug sei der Bus nie, schon gar nicht im Winter.
Die Erwähnung der Bürgerinitiative war gerade noch möglich, aber leider keine Erwähnung der weiterführenden Quellen dazu - sprich der Webseite oder Facebook-Gruppe.
Initiative
Was kann ich tun?
Auch hier bin ich nicht sicher, wie ich unterstützen kann.
In der Facebook-Gruppe hab ich gerade ein sehr aufgeregtes Posting gelesen
Sehr geehrte Landeshauptfrau Mag.a Mikl-Leitner,
mit Entsetzen verfolge ich, wieviele Bahnverbindungen eingestellt und Bahntrassen in Niederösterreich bereits demontiert wurden.
Als Niederösterreicherin fordere ich Sie auf, sich schleunigst FÜR DEN ERHALT der noch bestehenden REGIONALBAHN R18 einzusetzen. Nur so ist ein zukunftsorientiertes Verkehrskonzept für unsere Region vor den Toren Wiens sinnvoll.
Die Regionalbahn ist die Lebensader im südlichen Weinviertel.
- schnell, sicher und zuverlässig zur Schnellbahn (Schüler und Pendler)
- keine zusätzlichen 70 Busse pro Tag durch unsere bereits vom Durchzugsverkehr belasteten Dörfer
- vorhandene Bahnhofs-Infrastruktur nutzen: Radstellplätze, Parkplätze
- Attraktivieren der Regionalbahn: Akkuzüge statt Dieselbusse
- Naherholung und nachhaltiger, sanfter Tourismus (Radfahren und
Wandern) als Zukunftsprojekt für die ganze Region
- Fahrradmitnahme im Zug für Sportler und Ausflügler.Frau Landeshauptfrau, es wird Zeit für Sie, sich für dieses Anliegen Ihrer Wählerinnen und Wähler im südlichen Weinviertel einzusetzen.
Möglicherweise wachen letztere doch endlich auf und wählen Parteien, die sich für eine lebenswerte Umwelt mehr Gedanken machen - BEVOR ES ZU SPÄT IST!
Mit freundlichen Grüßen
G. S.

Mir ist schon nicht mal klar, wie das an die Frau Mikl-Leitner gelangen soll, sprich ob sie das überhaupt liest.
Ich hoffe dieser Blogbeitrag wird helfen.
Und wenn, wird es ihr vielleicht herzlich wurscht sein.
Und wenn G.S. was schreibt... wer ist das überhaupt?
Ich versuche mal Kontakt aufzunehmen im Forum
Sorry, aber wie soll die Dame das hier lesen? Ich habe gerade erst nach einigen Google-Suchen zur Homepage und FB-Gruppe gefunden, weil die nicht mal im Beitrag beim Standard verlinkt waren.
https://www.derstandard.at/.../letzte-ausfahrt-mit-der...
Bitte sowas unbedingt immer einfordern, bzw. nachfordern bei den Journalisten - die Initiative ist ja zweimal namentlich erwähnt... aber "Regionalbahn statt Bus" ist leider keins sehr eindeutiger Name zum Googlen, weil natürlichsprachlich.
Vorschläge zum Text
- das ALLCAPS würde ich entschärfen
- die Textstruktur und Forderung nochmal überarbeiten
- "als Niederösterreicher" - was leiten Sie daraus ab? irgendwelche Sonderbefugnisse? warum sollte die Dame handeln?Die Drohung bzgl. Wahlen würde ich einfach weglassen.
Was bleibt dann noch?
Wir haben beim Ibiza-Skandal gesehen, wie Wähler reagieren. Gar nicht.
Ich freue mich auf einen Austausch, wie der Initiative mehr Nachdruck gegeben werden kann.
Und nachher schreib ich der Dame ein E-Mail an: [lh.mikl-leitner@noel.gv.at](mailto:lh.mikl-leitner@noel.gv.at)
Viel mehr Details, gut versteckt
Später bin ich über einen Kommentarlink aber auf eine extrem gute Ausarbeitung der Initiative RegionalbahnstattBus.at gestoßen, die auch im Foto unten abgebildet ist.
!11db85d2-b7ba-4a00-8602-2893ac609512.jpg (bahn-rettung.assets/Mu9VEkq1gA7nrD-1575621161220.jpg)
Es gibt auf der Webseite selbst dann noch eine riesige Sammlungen an Argumenten und Zitaten, die erheblichen Aufwand in der Erstellung bedeutet hat, aber sicherlich nochmal überarbeitet gehört.
Die Kosten
Auch hier wird wieder über die Kosten pro Fahrgast argumentiert. Eine einfache Schlussrechnung, dazu braucht es nicht mal einen BWL-Praktikanten.
Diese Kosten stünden in keiner Relation zu den Fahrgastzahlen, erklären die ÖBB. Aktuell nutzen 700 Fahrgäste täglich die Linie. "Beim Schweinbarther Kreuz haben die Untersuchungen ergeben, dass trotz umfangreicher untersuchter Maßnahmen, das Fahrgastpotential nicht wesentlich gesteigert werden könnte. Die Eisenbahn kann im Personenverkehr nur dort ihre Systemvorteile ausspielen, wo große Mengen an Fahrgästen transportiert werden müssen und wo der Straßenverkehr an seine Grenzen stößt. Am Schweinbarther Kreuz ist das nicht der Fall", so die ÖBB.
Quelle: Kurier
Ich habe bei Frau Mikl-Leitner mal um Details und Zahlenmaterial gebeten. Mal sehen, wie auskunftswillig oder -fähig unsere Repräsentanten so sind.
Weitere Quellen
- Lokale Version der Regionalbahn R18 Analyse
- Unglaublich lange Linkliste von "Manuela"
- https://unterirdisch.de/index.php?threads/n%C3%A4chste-streckenstilllegung-im-weinviertel.14605/
- https://www.derstandard.at/story/2000110969371/im-speckguertel-lebt-es-sich-am-besten
- https://www.derstandard.at/story/2000111692720/letzte-ausfahrt-mit-der-regionalbahn-schweinbarther-kreuz-im-weinviertel
- https://www.derstandard.at/story/2000111033839/weinviertler-regionalbahn-muss-aufs-abstellgleis
-
Vom Ausbau des Schienenverkehrs in der Ostregion sollen vor allem Pendler profitieren. Wie ist es, täglich bis zu drei Stunden im Auto oder Zug zu sitzen? Unterwegs im Frühverkehr
Welche Bahnen sind noch betroffen?
Gibt es welche?
Ich bin noch auf der Suche, aber ich glaube, da gibt es einen für unsere Umwelt sehr gefährlichen Trend.
1 Kommentar
Kommentar von: Manuela Besucher

Hi. ich bin die "Manuela" mit der Linkliste (warum ein Link auf das Webarchiv und nicht auf die Seite direkt?).
Danke für diesen Beitrag. Leider ist es so, dass sich die NÖ Landespolitik weder von Mails noch von Briefen oder sonst irgendetwas beeindrucken lässt. Für Autobahnen, Umfahrungsstraßen etc. ist Geld in Mengen da, bei Bahnlinien hingegen wird der strenge Sparstift angesetzt.
Ich habe ehrlich gesagt wenig Ideen, wie wir die Politiker zum Umdenken bewegen könnten. Der ORF hat es ja nicht einmal der Erwähnung wert befunden, dass im Zuge der vielbejubelten Fahrplanumstellungen Bahnlinien aufgelassen werden.
Gibt es eine Plattform, auf der sich alle Bürgerinitiativen vernetzen können?
BTW, ich arbeite an einer neuen Homepage https://regionalbahnstattbus.miraheze.org/wiki/Hauptseite ist aber noch eine arge Baustelle.
Danke für die Unterstützung
Manuela